k r i t i k e n   . .   m u s i k t h e a t e r

 

 

 

 

Bartok: Herzog Blaubarts Burg, Berliner Philharmoniker 2021 (D: Mälkki)

 

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Radio Berlin-Brandenburg:
Nur zwei Personen braucht dieses Stück: Herzog Blaubart und Judith. Beide hätten nicht besser besetzt werden können. Johannes Martin Kränzle als Blaubart ist hier mal nicht der dämonische Frauenverschlinger, sondern eher jemand, der eine psychologische Praxis aufsucht, ein bisschen Hilfe haben möchte – und dann doch merkt, so sehr will er sich gar nicht offenbaren, und dann abblockt. Dieser Blaubart will sich nicht in seine Seele blicken lassenI. Mit Ildikó Komlósi ist die Judith nicht als junges Mädchen gesetzt, die von Blaubart fasziniert ist und verblendet in die Falle tappt. Sie ist eher eine Art Therapeutin, die sich mit vielen Fragen einen Weg zu bahnen versucht, um Blaubart zu beraten, dann aber merkt, dass da nichts zu retten ist, weil der gar nicht will.l Beide interpretieren das Stück – glücklicherweise – nicht als Märchen mit düsterem Ausgang, sondern als Versuchsanordnung – kann man so machen oder auch nicht. Stimmlich ist es großartig.

Resmusica:
Pour cette œuvre grandiose, deux voix exceptionnelles : la mezzo-soprano Ildikó Komlósi, habituée du rôle, dont la théâtralité, le dramatisme, la puissance et le large ambitus font merveille et le baryton basse Johannes Martin Kränzle souverain d’autorité, d’ambiguïté et de finesse psychologique. Deux statures vocales impressionnantes, parfaitement appariées, capables de résister face à l’orchestre mené de main de maitre par Susanna Mälkki qui nous livre de ce château sanglant une lecture incandescente, tendue, riche en couleurs oscillant entre drame poignant, angoisse, urgence et mystère, servie par les Berliner Philharmoniker qui se distinguent encore tant en terme de performances solistiques individuelles (petite harmonie, harpe, cor) de cohésion, d’engagement et d’équilibre.

Bachtrack:
„Die Wahrheit ist ein Rauch“, heißt es im Prolog zu Bartóks Einakter Herzog Blaubarts Burg, die danach mit Ildikó Komlósi und Johannes Martin Kränzle zu einer hervorragenden konzertanten Aufführung kam…. Kränzle setzte parallel dazu seine entgegengesetzte Wandelung zusätzlich auch mit imposantem Mienenspiel um. Man bekam stets mehr Mitleid mit diesem zum Ende hin demontierten Machomann.

AIM:
Admirably sung by Komlósi and Kränzle, the vocal drama between Judith and Bluebeard was conceived with ever-sensitive teamwork, resulting in the most intense dialogue. Both finely attuned to the intricacies of Bartók’s writing, the two singers portrayed the transformations of their characters with spot-on psychological accuracy.

 

     
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