k r i t i k e n   . .   m u s i k t h e a t e r

 

 

 


Johannes Martin Kränzle as Alberich in Das Rheingold von Richard Wagner
Bayerische Staatsoper München
(c) Hösl

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Wagner : Das Rheingold, Bayerische Staatsoper München (D: Nielsen, I: Kriegenburg) Wiederaufnahme:

Münchner Merkur:
Einen mehr als würdigen Gegenspielerfand Bruns (Loge) dabei im Alberich von Johannes Martin Kränzle, der als Einspringer einst schon die Premiere dieser Inszenierung von Andreas Kriegenburg gerettet hatte und nun erneut eine grandiose Vorstellung ablieferte. Kränzle umschiffte die mit der Rolle oft verknüpften Klischees meisterhaft und verlieh dem Nibelungen mit ausdrucksstarkem Bariton wahrhaft tragische Größe. Abgewiesen von den Rheintöchtern mutiert diese Figur zum eiakalt berechnendenMachtmenschen, dessen verzweifelt herausgeschleuderter Fluch einem durch Mark und Bein geht.

Bachtrack:
Musikalisch war dieser Abend ein absoluter Gewinn. Bereits die Besetzungsliste ließ Vorfreude aufkommen, die voll erfüllt wurde..Allen voran glänzte Johannes Martin Kränzle, der seinen Alberich mit Furcht heischender Überzeugung darbot. Als schmierige Gestalt mit fettigen Haaren und Goldkettchen wirkte er wie ein personifizierter Lustmolch des 21. Jahrhunderts, der nicht nur das schnelle Geld, sondern auch die schnelle Liebe sucht. Seine Baritonstimme offerierte ein breites Interpretationsspektrum – von geschmeidig-toller Verliebtheit bis hin zu düster-drohenden Verfluchungen – all dies bei deklamatorisch einwandfreiem Gesang und charismatischer Ausführung und kraftvoller Stimme. Alberichs Ausruf „Bin ich denn frei, wirklich frei?“ wird zu einer Frage von geradezu erschreckend fundamentaler Bedeutung. Eine Frage, die man sich dank Kränzles ins Mark gehender Interpretation sofort selbst stellt.

Abendzeitung München:
Was aber Benjamin Bruns als Loge und Johannes Martin Kränzle als Alberich in ihren gemeinsamen Szenen an feinster Komödie aufführen, ist sensationell. Beide, der Tenor wie der Bariton, verbinden nicht nur herrlichstes Wagner-Belcanto mit vollendeter Textintelligenz, sondern verbreiten eine solche Lust am Prahlen, Intrigieren, gegenseitigen Beleidigen, dass das Festspielpublikum selbst in reduzierter Besetzung beim Schlussapplaus fast ausflippt.

Das Opernmagazin:
„Verflucht sei dieser Ring“: Als absoluter Höhepunkt des Abends geriet Johannes Martin Kränzles Darstellung des bösartigen Lustmolchs Alberichs. Was dieser Bariton aus der Partie herausholen vermag war schier unglaublich. Jede Emotion, all den Hass und Grausen des Zwerges, konnte der Liedsänger in seine unnachahmliche Tonsprache übersetzen. Bei Kränzles Ringverfluchung schien all das Elend der Welt über das Publikum hereinzubrechen.

Süddeutsche Zeitung:
Überhaupt gibt die Besetzung viel Anlass zur Freude: Johannes Martin Kränzle ist wie gewohnt ein herrlich fieser Alberich.

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